Lichterbergmann und Lichterengel aus dem Erzgebirge
Auch Lichterbergmann und Lichterengel haben in der erzgebirgischen Volkskunst eine jahrhundertealte Tradition und erleben besonders in der Vorweihnachtszeit jedes Jahr ihre neue Renaissance. Bedingt durch die reichlichen Erzfunde in der sächsischen Region erlangte der Bergbau zum Ende des 19. Jahrhunderts eine zentrale Bedeutung für die dort lebenden Menschen. Um ihren oft nur sehr mäßigen Lohn für die Arbeit in den Stollen und Schächten ein wenig aufzubessern, widmeten sie sich in ihrer Freizeit der Schnitzkunst. Lichterbergmann und Lichterengel sind nachempfundene Symbolfiguren ihrer körperlich sehr schweren Arbeit unter Tage, die unter anderem die ständige Sehnsucht der Bergleute nach dem lebenswichtigen Licht nach außen tragen sollte. Tradition und Geschichte sorgten damals für die Entstehung eines völlig neuen Berufszweigs in der Erzgebirgsregion, den Spielzeugmachern, durch die zwei der wichtigsten, historischen Figuren, der Lichterbergmann und Lichterengel inzwischen weltbekannt wurden.
Die hölzernen Botschafter der Bergmannszunft gehören besonders in der Adventszeit zu den beliebtesten Dekorationsartikeln und werden sehr gern als Kerzenhalter in die weihnachtlich dekorierten Fenster gestellt. Stets gemeinsam als Pärchen anzutreffen, sind die Grundkörper der liebenswerten, erzgebirgischen Miniaturen aus dem in der Region aufgewachsenen Schnittholz gedrechselt. Einzelne Teile werden anschließend mit dem fertigen Korpus verklebt und damit Lichterbergmann und Lichterengel auch so authentisch wie möglich ausschauen, erfolgt die abschließende Bemalung auch heute noch größtenteils von Hand. Besonders akribischer Wert wird dabei auf die Herausstellung einzelnen Details der Bekleidung gelegt, die zeitlich auch stets der gerade aktuellen Modetrends angepasst wird, sodass Lichterbergmann und Lichterengel im Laufe der Jahre sogar zu einem echten und sehr begehrten Sammlerobjekt wurden.