Weihnachten in Österreich
Das Weihnachtsfest in Österreich nimmt mit seinem sehr landestypischen Brauchtum einen besonders hohen Stellenwert in den traditionsbewussten Familien unseres Nachbarlandes ein. Neben den auch bei uns bekannten Adventswochenenden begehen die Österreicher im Weihnachtsmonat auch gleich noch zwei weitere Höhepunkte: Der Barbaratag am 4. Dezember wird zum Schneiden von Apfel- und Kirschzweigen genutzt, die dann bis zum eigentlichen Fest im Warmen zum Blühen gebracht werden. Zwei Tage später dürfen sich die lieben Kleinen am Nikolaustag über allerlei Geschenke freuen, während die weniger artigen Kinder mit einem gehörigen Rüffel vom Kampus, dem Gehilfen vom Nikolaus, bedacht werden. Der 21. Dezember steht zu Weihnachten in Österreich ganz im Zeichen der Zukunft. Während eines Spaziergangs in der Thomasnacht werden die Erlebnisse in der Natur als Voraussage, ähnlich einer traditionellen Wahrsagerei, für das kommende Jahr interpretiert.
Nach dem festlichen Schmücken des Weihnachtsbaumes, spätestens am Morgen des Heiligabends, ist ein Betreten des Wohnzimmers für die Kinder tabu. In der Küche herrscht nun Hochbetrieb, um ein üppiges Festmahl für die Familie vorzubereiten und die Geschenke werden in einer Holzkrippe unter dem Baum platziert. Das klingende Glöckchen am Nachmittag ist das Signal, dass die ungeduldigen Kinder ins Zimmer kommen dürfen, es werden Weihnachtslieder gesungen und kurz vor Mitternacht geht`s in die Kirche zur feierlichen Christmette. Christ- und Stefanitag, am 25. und 26. Dezember, sind bei den Österreichern zu Weihnachten für den Besuch bei Freunden und Verwandten vorgesehen und auch zu diesen Gelegenheiten steht das festliche Schmausen im Mittelpunkt. Traditionelle Speisen zum Fest, die sich regional allerdings wesentlich unterscheiden, sind zum Beispiel Selchwurst mit Sauerkraut, die überaus leckere Würstelsuppe mit Erdäpfeln, aber auch Fondue und Raclette. Bei den Wienern werden dagegen Fischgerichte bevorzugt, während man in Vorarlberg ganz auf heimischen Käse setzt. Zu den nachweihnachtlichen Bräuchen zählt in Österreich (nicht ganz unbegründet) das Fasten und wirklich abgeschlossen ist das große Fest erst zu den "Heiligen Drei Königen" wenn viele Menschen in unserem Nachbarland nochmals fröhlich singend von einem Haus zum Anderen ziehen.