Weihnachten in Australien
Genau genommen sind die Traditionen zum Weihnachtsfest in Australien denen der Vereinigten Staaten und England sehr ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass beim Wetter unterm Kreuz des Südens während der Feiertage Temperaturen von um die 30 Grad durchaus die Regel sind. Somit verzichtet Santa Claus in Australien auf seinen beschwerlichen Weg über die Schornsteine der Häuser sowie auf die europatypische Kostümierung und zieht lockere Strandbekleidung vor. Weihnachten in Australien ist wie ein Sommerfest, bei dem die weihnachtlich geschmückten, "guten Stuben" am Heiligabend ganz einfach mit den großen Parks und Strandpromenaden in Melbourne, Sydney, Canberra und Tausenden anderen Städten getauscht werden. Man trifft sich Heiligabend zum gemeinsamen Barbecue, tanzt mit weißem Bart und roter Badehose am schneeweißen Strand oder wenigstens am Swimmingpool und tafelt unglaublich süßem Rosinenkuchen den Christmas- oder Plum Pudding auf, den die Australier von ihren britischen Vorfahren übernommen haben.
Die in den Wochen davor und in bemerkenswerter Entspanntheit besorgten Geschenke gibt es erst am Morgen des nächsten Tages. Gewöhnlich erscheint der Weihnachtsmann in ganz traditioneller und an europäischer "Norm" angelehnter Verkleidung im Haus. Regional unterschiedlich werden als Verkehrsmittel aber durchaus schon mal Wasserskier, Surfbretter und selbst Kamele benutzt. Wer etwas auf sich hält oder das nötige Kleingeld hat, besorgt sich einen echten Weihnachtsbaum, statt des allgemein üblichen Plastikimitats oder der noch kitschigeren, aufblasbaren Version der angesagten Monterey-Kiefer, dem Lieblingsbaum der Australier. Der 2. Weihnachtsfeiertag wird ganz in Familie und möglichst zwanglos begangen. Konzert- und Theaterbesuche liegen ebenfalls voll im Trend und neuerdings auch der Start in die Sommerferien, die idealerweise bis zum Australia Day, dem Nationalfeiertag am 26. Januar ausgedehnt werden.